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niederließen, betrachteten dieselben als ihr Eigenthum und über-
wachten eifersüchtig deren Grenzen. Die überaus günstige Lage
der Halbinsel für Handel und Verkehr und der Ruf ihrer
Schönheit lockte von allen Seiten Kolonisten herüber, besonders
aus dem nahe gelegenen Griechenland, wo Stammfehden und in-
nere Entzweiung viele zur Auswanderung zwangen. Eine ge-
raume Zeit hindurch war das Land der Tummelplatz der vielen
kleinen Völkerschaften unter einander, die noch kein gemeinschaftli-
ches Band umschlang. Es war ein ewiges Drängen und Trei-
den untereinander und daher ein häufiger Wechsel der Wohnsitze.
So wurden die Siculer, die früher an der Tiber gewohnt hat-
ten, immer tiefer nach Unteritalien, endlich selbst über die Meer-
enge hinaus nach der Insel Sicilien gedrängt, die von ihnen
ihren Namen erhielt. Mancher Volkstamm verlor sich auch selbst
mit seinem Namen unter die Herrschaft eines mächtigeren anderen.
Es verging überhaupt eine geraume Zeit, bevor die einzelnen
Völker feste Wohnsitze gewannen; und erst, als die Römer mit
ihren siegreichen Waffen das Land durchzogen, werden wir etwas
näher über die Wohnsitze und Einrichtungen derselben unterrichtet.
Zu den Urbewohnern Italiens werden gerechnet: 1. Die
Pclasger. Dieser große, der Urbevölkerung Griechenlands nahe
verwandte Volkstamm, hatte sich in vielen Zweigen über den
größten Theil der Halbinsel ausgebreitet, die von der Zeit der
punischen Kriege an unter dem Namen „Italia" zusammengefaßt
wurde. Zu ihnen gehören die Siculer, welche in der Urzeit
an der Tiber wohnten; die Chon er und Önotrer an der
westlichen und die Peucetier an der östlichen Küste von Süd-
italien. In der Sage werden Önotrus und Peucetius als En-
kel des Pelasgus und als Stammfürsten der nach ihnen be-
nannten Völker angegeben. Auch werden zu den Pelasgern ge-
rechnet die Tprrheuer, welche in einzelnen Gemeinden des
späteren Etruriens ihren Sitz hatten. Mit diesen verbanden sich
später die aus Rhetien eingewanderten Ra sen er zu dem Gan-
zen eines Volkes.
2. Im Norden Italiens werden als ein großes Urvolk
die Umbrer H genannt, deren Stadt Ameria 381 Jahre frü-
p) Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. Plin. h. n. Iii. 19.
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her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge-
breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres
wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern
größtentheils verdrängt.
3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint
in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen
zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits
von den Celten zurückgedrängt.
4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum,
saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele
kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die
Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner,
Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige
Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun-
gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli-
chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines
oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in
die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein
zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her-
vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts.
5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au-
soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der
Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu
diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und
Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein-
lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab-
theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über.
K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur.
Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die
Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih-
rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk-
ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie
wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab-
kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt
etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich
auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr-
scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-
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Extrahierte Ortsnamen: Italiens Italiens Latium Latium Italiens Rom Italien Oberitalien
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jährigem Kriege, im Jahre 132 v. Ehr., gänzlich zerstört, der,
Aufruhr im Lande gestillt, und Spanien wieder unterworfen
obgleich es von Zeit zu Zeit neue Versuche inachte, das fremde
Joch abzuwerfen. Scipio erhielt von jener Eroberung den Eh-
rennamen Nu man tin us.
§. 48. Aricgc gegen die Gallier, A'ignrcr, Istrier und Dalmaticr.
Kklavenaufstand in Sicilicn. — Dcsihnahmc von Pergamos.
Während dieser Kriege in Spanien hatten die Römer fast
ununterbrochene Kämpfe in G a l l i a c i s a l p i n a und in Ligu-
rien (200—155) zu bestehen, die zur Gründung mehrer Kolo-
nien (Bononia, Mutina, Parma, Aquileja, Luca, Luna) Veran-
lassung gaben. Auch die Jstrier (177) und Dalmatier
(155) wurden unterworfen, und Aquileja als Kolonie angelegt.
In Folge der fortdauernden auswärtigen Kriege lind der
Zerstörung so vieler Städte hatte sich in der letzten Zeit die Zahl
der Sklaven in's Unendliche vermehrt, so daß sie bereits in ei-
nem höchst gefährlichen Mißverhältnisse zu der Zahl der Freien
stand. Ein solches Mißverhältniß stellte sich besonders auf Si-
cilien heraus, wo die reichen Römer ihre weiten Landbesitzungen
(latifundia) durch ganze Scharen solcher Unglücklichen bearbeiten
ließen. Über die grausame Behandlung, welche die sonst freien
Männer von ihren nunmehrigen Zwingherren auf Sicilieu zu
erleiden hatten, kam es im Jahre 135 zu En na zu einem of-
fenen Aufstande der Sklaven gegen ihre Herren; und durch ein
furchtbares Blutbad mußte die Stadt jede Grausamkeit abbüßeu,
welche die Sklaven erfahren. Die Kunde des Aufstandes flog
von Trift zu Trift, von Heerde zu Heerde, nach Nord und Süd;
von allen Seiten strömten sie, mit Arten, Sicheln und Schleu-
dern bewaffnet, zusammen. An der Spitze dieser Banden stand
Eunus, ein Syrer, der bei seinen Mitsklaven als Prophet galt,
und von ihnen zum König der Syrer, unter dem Namen An-
tiochus, ausgerufen ward. Gegen 70,000 Sklaven waren in
kurzer Zeit um ihn versammelt; plündernd und mordend durch-
streifte er mit diesen die Insel. Mehre Jahre hindurch schlug
er alle römische Heere, die gegen ihn ausgesaudt murden, bis
endlich der Consul P. Rupilius durch die Eroberung ihrer
Hauptsitze En na und Ta ur omen ium und die Gefangenneh-
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Extrahierte Personennamen: Scipio Luca Aquileja
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Sicilicn Spanien Ligu- Bononia Parma Aquileja Nord
Stfren vermittelst der Landenge von Suez zusammen. Von Europa i)t es durch die nur sieben Meilen lange und dritte-halb Meilen breite Meerenge von Gibraltar geschieden. Es liegt grtenteils in der heien Zone und bildet ein Hochland, das terrassenfrmig nach allen vier Hauptweltgegenden abfllt und in Sden, Westen und Osten nur von niederem sandigen Ksten-sume begrenzt ist. Die bekannten Gebirgszge stnd der groe und kleine Atlas, die Hauptstrme der Nil und Niger. In keinem andern Erdtheile breiten sich so unermeliche Wsten aus, in denen nur Himmel und Sand gesehen, kein Laut gehrt wird.
Im Alterthume war blo der nrdliche Theil nher be-kannt, und in diesem wieder nur die Kstenlnder, insbesondere Aegypten und Karthago. Jenes gehrte sogar zu den ersten gebildetsten Staaten. Dagegen war das innere Afrika unbekannt und ist es zum Theil noch jetzt, ungeachtet in der neuesten Zeit viel gethan worden ist zur Erforschung desselben.
Jener nrdliche Theil hat nur zwei groe Flsse, den Nil und den Niger. Er zerfllt seiner natrlichen Beschaffenheit nach in drei Theile, die bereits im Alterthume durch eigene Namen unterschieden wurden.
1) Das bewohnte Afrika, die heutige Serberei,*) das
lngs dem Mittelmeere sich hinziehende Kstenland, welches mit Ausschlu von Tripolis sehr fruchtbar und daher zu allen Zeiten sehr bevlkert war.
2) Das thierreiche Afrika, durch welches die Gebirge-
kette des Atlas sich hinzieht. Es ist reich an wilden Thieren und an Datteln. Die Araber nennen es Bi-ledulgerid, d. h. Dattelland.
3) Das wste Afrika, welches jetzt mit dem arabischen
Namen die Sahara, oder Sandwste, genannt wird. Sie ist der halb so groß als Europa und zieht sich
*) Berber cder Berbern bedeutet ein Volk, das an einer Meereskste wohnt.
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Extrahierte Ortsnamen: Suez Europa Niger Karthago Afrika Niger Afrika Tripolis Afrika Afrika Europa
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hatte, konnte im Tode dort keine Aufnahme finden. Selbst die Könige waren diesem Gerichte unterworfen.
4. Das Labyrinth. Dieses Riesengebude in Mittel-Aegypten unweit des Sees Mris bestand aus zwlf Palsten, sechs gegen Norden und sechs gegen Sden. Das Ganze ent-hielt dreitausend Zimmer, fnfzehnhundert der der Erde und, wie man sagt, eben so viele unter derselben. Es war mit knst-lichen Bildwerken auf das Kostbarste geschmckt. Wegen der Menge der Gnge und Gemcher konnte man sich ohne Fh-rer in demselben nicht zurecht finden. Daher auch der Name. Jetzt liegt es in Trmmern.
18. Aegyptische Kasten; Priester, Inhaber aller Gelehrsam-feit Religion, insbesondere der Thierdienst.
Kasten. Frhzeitig fgte sich das Leben der Aegyptier in eine feste Ordnung. Wir finden das Volk in bestimmte Stnde und Kreise geschieden, welche die von ihren Vorfahren berkom-menen Lebensweisen und Beschftigungen erblich fortpflanzten. In der Regel fhrt schon die Natur der uern Verhltnisse von selbst dahin, da der Sohn wieder das Geschft des Vaters bernimmt, da der oohn wieder die Heerde des Vaters weidet, den Acker des Vaters bauet und die Kunstfertigkeiten lernt, welche er von frh auf gesehen. Der Sohn wchst gleichsam in die Beschftigung des Vaters hinein. Was so wie von selbst zur Sitte und Gewohnheit wird, das wurde in Aegypten zu einer festen Regel, zu einem festen Gesetze, wie fr die ein-zelnen Familien, so fr den ganzen Stamm. Insbesondere war es der bevorrechtete Stand der Priester, der durch sein hohes Ansehen und durch seinen groen Einflu auf alle Verhltnisse des Lebens auch dieser Einrichtung Festigkeit und Dauer gab. Solche erbliche Stnde oder Klassen, in welche dadurch ein Volk zerfllt, werden mit einem Worte, das die Portugiesen nach Entdeckung dieser Einrichtung in Indien von dorther mitge-
1
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stimmung, was es im Handel und Verkehr mit einander gelten solle. Deshalb heit es bei uns Geld. Natrlich mute bei den Phniziern, als dem vorzglichsten Handelsvolke der alten Welt, dieser neue, weit bequemere Werthmesser sehr frh in Gebrauch kommen. Sie sind auch gewi die ersten gewesen, welche kleine kunstreiche Mnzen ausgeprgt haben.
Jetzt hatte man ein Mittel in Hnden, den Handel, welchen man anfangs nur mit seinen Nachbarn getrieben hatte, auch in entfernte Lnder zu bringen und mit Menschen, bei denen man nichts austauschen konnte, in Handelsverbindungen zu treten. Weit ging der Handel freilich im Anfange nicht. Die Erde war den Reisenden unbekannt, und da noch wenig fr Sicherheit gesorgt war, und man oft durch Lnder wilder, ruberischer Völker ziehen mute, so konnten die Handelsreisen nur in groen Gesellschaften, Karavanen*) genannt, unter-nommen werden. Noch jetzt ziehen in einigen Gegenden Asiens und Amerikas solche Karaoanen umher. Sie haben oft mehr als taufend Kameele bei sich, welche das Gepck und die Waa-ren tragen und welche einzeln hintereinander gehen, so da ein solcher Zug bisweilen eine Meile lang ist. Sie reisen der Hitze wegen meistens nur bei Nacht. Der gestirnte Himmel ist ihr Wegweiser durch die Wste.
So fhrten nun selbst die entferntesten Lnder sich gegenseitig die Erzeugnisse ihres Bodens zu. Völker, die seit den ltesten Zeiten getrennt gewesen waren, nherten sich jetzt br-derlich wieder gegen einander und theilten sich ihre Erfindungen mit; es entstand ein heiteres, geselliges Leben unter den Menschen. Rauhe Gegenden wurden geebnet, Straen angelegt, Herbergen errichtet, Brcken der die Flusse geschlagen, um dem sremben Kaufmanne den Zuzug so leicht als mglich $u - machen. In den Stdten selbst suchten ihn die Bewohner fr die Beschwerben der weiten Reise durch manche fr Be-
*) Bon dem persischen Worte kervan, karavan, welches Handels-mann bedeutet.
I
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Pelasger. Aus jener dunkeln Zeit der Sage der die Urbewohner Griechenlands leuchtet der Name der Pelas-ger am meisten hervor. Diese hatten sich in der Urzeit der ganz Griechenland, selbst der die Ksten von Italien und Klein-asien ausgebreitet. Griechenland selbst soll in der Urzeit nach ihnen den Namen Pelasgla gefhrt haben. Sie werden als sehr roh und ungesittet geschildert, jedoch manche Zge aus ihrem Leben und ihrer Einrichtung zeugen auch von einiger Bildung. Sie trieben schon Bergbau, vorzglich aber Ackerbau, und wohnten deshalb am liebsten in fruchtbaren Ebenen, an schlmm-fhrenden Strmen. Hier fhrten sie mchtige Steinburgen auf, hier lagen auch die ltesten Städte. Manche von den Riesen-bauten hat eine Zeit von mehr als dreitausend Jahren nicht vertilgen knnen. Man findet deren noch jetzt nicht nur in Griechenland, sondern auch auf den Inseln und auf den Ksten von Italien und Kleinasien, als fortwhrende Zeugen fr die weitere Verbreitung dieses merkwrdigen Volkes. Die Religion der Pelasger war einfach. Sie verehrten Götter als Welt-schpfer, in freier Natur, fast wie die alten Perser und Deut-fch'-tt. Zeus (Jupiter) war der Nationalgott, und Dodna der Ort, wo sie ihn besonders gegenwrtig glaubten. Hier ertheilte der Gott Orakel. Hier deuteten seine Priester aus dem Rauschen des fturmbewegteu Haines, aus dem Klappern aufgehngter eherner Becken und aus dem Rieseln der Quellen die Zukunft.
Hellenen. Im Verlaufe der Zeit aber schwand der Name der Pelasger mehr und mehr aus der Geschichte, und glanzvoll erhob sich dagegen der Name der Hellenen, der sich immer weiter ausbreitete und am Ende der Gesammtname des ganzen griechischen Volkes wurde.
Als Stifter und Stammvater ihres Volkes verehrten die Hellenen den Hellen, einen Sohn Deuklion's, der einer groen Wassersluth in Thessalien glcklich entronnen war. Auf Hellen's Shne, Aelus und Dorus, und auf seine Enkel, Jon und Achus, fhrten die Hellenen ihre vier Volkstmme, Aeler,
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4. Der Thurmbau zu Babel; Zerstreuung der Menschen.
Manche schne Erfindung, die vor der Sndflnth gemacht war, mochte wohl mit dem ersten unglcklichen Menschengeschlechte untergegangen sein, und sie mute von Neuem gemacht werden. Die meisten jedoch, welche fr das menschliche Leben am nthig-sten sind, waren gewi von Noe (Noah) aus der Fluth mit hinber gerettet worden. Hierauf konnten nun die Menschen weiter fortbauen und so rascher auf dem Wege der Ausbildung voranschreiten. Und zum Erstaunen ist ihnen dies geglckt. Denn um nur ein mittelmiges Haus zu bauen, wie viele Erfindungen mssen dazu vorhergehen, wie viele Handwerke sind dazu erforderlich! Und hundert Jahre nach der Snofluth unternahmen schon die Menschen den Bau der Stadt Babylon und eines himmelhohen Thurmes in derselben. Die Bibel erzhlt uns, wie Gott bei diesem stolzen Unternehmen die Sprache der Menschen verwirrte. Sie zogen notgedrungen nach allen Seiten hin auseinander. Diejenigen, welche dieselbe Sprache redeten, hielten sich zusammen und schlugen dieselbe Richtung ein. In ihren neuen Wohnsitzen beschftigten sich Einige Haupt-schlich mit der Jagd, Andere mit der Viehzucht, Andere mit dem Ackerbau, je nachdem die Natur des Landes selbst fr das eine oder andere einlud, oder auch besondere Neigung Jeden bestimmte. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung standen diejenigen, deren Hauptgeschft die Jagd war.
5. Die Jagd.
Durch die immer weitere Trennung von dem Ursitze der Stammeltern kamen Manche in hchst rauhe, gebirgige Gegenden. Ungeheuere Wlder bedeckten noch den Boden und bargen in ihrem Dickicht eine Menge groer und kleiner Thiere, die mit ihrem Geheule die ganze Gegend erfllten. Die Roth machte den Menschen 'khn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald und wurde Jger. Das rohe Fleisch des erschlagenen Thieres stillte seinen Hunger, das warme Blut desselben war sein kst-
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6) Aethiopien, oberhalb von Aegypten, stand wegen seines Reichthnmes an Gold, Elfenbein, Ebenholz und Nanchwerk von frhester Zeit her mit diesem durch Handel in Verbindung. Besonders berhmt war die Provinz Mere. Die Aethiopen zeichnen sich durch eine glnzend schwarze Farbe aus.
6, Europa.
Europa ist der kleinste von den im Alterthume bekannten Erdtheilen; es enthlt nur 180,000 Quadratmeilen. Aber fr die Entwicklung und Bildung der Menschheit hat es mehr ge-than, als die brigen Erdtheile zusammen. Das Edelste und Herrlichste, was die Menschheit aufzuweisen hat, keimte oder reifte auf europischem Boden. Seine Bewohner beherrschen jetzt sogar den grten Theil der anderen Erdtheile; seine Schiffe, seine Flotten durchsegeln alle Meere. Herrlich blhen Knste und Wissenschaften und machen stets grere Fortschritte.
Das Klima Europas ist von dem Klima Astens und Afri-kas sehr verschieden. Europa liegt fast ganz unter einem gem-igten Himmelstriche. Von jeher waren deshalb auch seine Bewohner rstige, thtige und Freiheit liebende Menschen, ihr Gemth durch keine niedrige Leidenschaft abgestumpft. Die Bewohner Aliens hingegen wurden bei den vielen Producten, die ihnen ohne sonderliche Mhe und Anstrengung der fruchtbare Boden darbot, ppig und schwelgerisch; der Druck der Regie-rung hemmte jede geistige Regsamkeit; und in Afrika erstarb fast jede Thtigkeit unter dem glhend heien Himmelstriche. Zudem blieb die etwaige wissenschaftliche Bildung in Asien und Afrika grtentheils nur das Eigenthum einer abgesonderten Klasse von Menschen, während sie sich in Europa durch freie Mittheilung der alle Klassen segenreich verbreitete; und was die Natur hier versagte, errang man durch Knste und Ver-kehr. Von Griechenland ging die europische Bildung aus. In der Mitte dreier Erdtheile gelegen und durch vielfachen Verkehr
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Europas Europa Afrika Asien Afrika Europa Griechenland
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Eine sehr schne Gelegenheit hatten jetzt die ersten Menschen, durch Gehorsam gegen ihren gtigen Schpfer sich dank- , bar zu beweisen. Gleichwohl kamen sie zum Falle. Von dem bsen Geiste unter der Gestalt einer Schlange verfhrt, apen sie von der verbotenen Frucht. Jetzt gingen ihnen die Augen auf. Sie erkannten, wie sehr sie gesndigt hatten, und ver*. bargen sich vor dem Angesichte des Herrn. Ihr gegenwrtiger Zustand war um so trauriger, je schner und gttlicher der frhere gewesen. Aus dem Paradiese verstoen muten sie und alle ihre Nachkommen im Schweie des Angesichtes ihre Nah-rung gewinnen, ihr Leib wurde sterblich, der Wille schwach und zum Bsen geneigt. Ein trauriges Beispiel der nunmehr verdorbenen menschlichen Natur muten die unglcklichen Eltern schon an ihren ersten Kindern erleben. Kam erschlug aus Neid seinen Bruder Abel.
Von diesen ersten Eltern stammen, der Bibel gem, alle Menschen auf der ganzen Erde. Es hat wohl die Verschieden-heit der Nahrungsmittel, der Lebensweise und vorzglich der Luft manchen Einflu gehabt auf die uere Bildung und Ge-statt ihrer Nachkommen. So finden wir ganze Völker, die kohl-schwarz sind, z. B. die Neger und Mohren in Afrika; andere kupserroth, wie die Indianer im nrdlichen, und die Patagonen im sdlichen Amerika. Dieselben Patagonen sind fast von rie-senmiger Gre; die Lappen, Samojeden und Grnlnder hingegen, die tief im Norden unter einem uerst kalten Him-titelstriche wohnen, ungewhnlich klein. Sie sind nur vier Fu hoch. Bei aller Verschiedenheit in Farbe, Gre und Bildung finden wir jedoch immer die auffallendste hnlichkeit wieder, die auf jene gemeinsame Abstammung zurckweiset. So mssen wir uns denn auch Alle als Kinder derselben Stammeltern brderlich unter einander lieben.
Sehr angenehm mte es wohl sein, wenn wir die Gegend in Asien noch bestimmen knnten, in welcher einst das Para-dies war, wo unsere Stammeltern erschaffen wurden, wo, um
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